Carl Djerassi
Stammesgeheimnisse
Zwei Romane aus der Welt der Wissenschaft

Haymon
2002
Übersetzt von Ursula-Maria M�sser
496 Seiten
ISBN: 385218391X
� 19,90 [D]


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Von Alfred Ohswald am 09.03.2002

  Carl Djerassi, ber�hmt als Erfinder der Pille (siehe �This Man�s Pill�), begann vor einigen Jahren Romane und Theaterst�cke zu schreiben, die m Umfeld des Wissenschaftsbetriebes handeln. Er nennt es �Science-in-Fiction�, was aber absolut nichts mit Science Fiction zu tun hat. In �Stammesgeheimnisse� sind seine beiden ersten Romane �Cantors Dilemma� und �Das Bourbaki Gambit� neu vom innsbrucker Haymon-Verlag herausgegeben worden. Wobei Djerassi in dieser Auflage von �Das Bourbaki Gambit� einiges etwas �berarbeitet hat. Ein Kapitel geht n�her auf die Figur des �sterreichischen Wissenschaftlers ein.
 
  In �Cantors Dilemma� geht es um die K�nigsdisziplin der Wissenschaft, den Nobelpreis. Geheimniskr�mereien, das Zusammenprallen sehr egozentrischer Menschen und kleine Pannen geben einen tiefen Einblick in diesem eigenartigen, weitgehend in sich geschlossenen Mikrokosmos. Hoch intelligente, extrem zielgerichtete Menschen bewegen sich in einer Welt zwischen luxuri�sem Wohlstand und extremen Arbeitseinsatz, um wie besessen einem Problem auf den Leib zu r�cken.
  In �Das Bourbaki Gamit� handelt von fr�h ausrangierten Wissenschaftlern, die es der Welt noch einmal beweisen wollen. Im Wissenschaftsbetrieb gelten relativ junge Forscher als die Leistungsf�higsten, darum sind die wissenschaftlichen Institutionen oft bem�ht, �ltere Wissenschaftler aufs Abstellgleis zu schieben. Hier versucht ein Betroffener eine Gruppe �lterer Wissenschaftler unter einem Pseudonym zusammenzubringen, um sich und allen anderen zu zeigen, dass sie noch durchaus produktiv sein k�nnen. Nat�rlich ist es nicht einfach, Wissenschaftler zu finden, die bereit sind, nicht ihren eigenen Namen unter Ver�ffentlichungen ihrer Arbeiten zu nennen. Als die Gruppe eine bedeutende Entdeckung macht, werden die Spannungen noch st�rker ...
 
  Die St�rke der Romane von Djerassi liegt nat�rlich im Insiderblick auf den wissenschaftlichen Forschungsbetrieb und den dort t�tigen Menschen. Vor allem die wahrlich nicht allt�glichen Charaktere sind ihm teilweise sehr gut gelungen. Handlung und Stil stehen, im Vergleich dazu, eher im Hintergrund. Der Leser sollte sich zumindest etwas f�r diese Thematik interessieren, sonst sind Djerassis Romane vermutlich nichts f�r ihn.

 

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