KILLERBLUMEN

 

 

(Ein Theaterst�ck in 9 Szenen)

 

 

 

Von Carl Djerassi

 

 

 

 

Aus dem Amerikanischen

�von Ursula-Maria M�ssner

 

 

 

 

 

[email protected]

www.djerasssi.com

 


 

 

 

Gewidmet

 

Richard Zare

(Stanford University)

 

und

 

G�rard Liger-Belair (Universit�t Reims)

 

Un�bertroffene Meister der Bier- und Champagner-Blaseologie

 

 


 

PERSONEN

 

In der Reihenfolge ihres Erscheinens

 

 

STAATSANWALT, m�glicherweise nur als Stimme aus dem Off

 

JERZY KRZYZ, polnischer Chemiker, Ende Drei�ig/Anfang Vierzig, der als au�erordentlicher Professor im Fachbereich Chemie einer zweitklassigen Universit�t in die Vereinigten Staaten eingewandert ist und seinen Namen inzwischen rechtskr�ftig in JEAN DE LA CROIX ge�ndert hat

 

LEO BRAMBLE, mittleren Alters, Leiter des Fachbereichs Chemie

 

STEFANIA NOWAK, Mitte Drei�ig, Polnisch-Amerikanerin der ersten Generation, Chefsekret�rin des Fachbereichs Chemie, allgemein Steffy genannt

 


ERSTE SZENE. Ein Gerichtssaal, absolut dunkel bis auf einen Punktscheinwerfer, der auf den stehenden Angeklagten gerichtet ist. Die Stimme des Staatsanwalts kann ausschlie�lich aus dem Off kommen.

 

STAATSANWALT: Meine Damen und Herren Geschworenen. Trotz der offenkundigen Komplexit�t des vorliegenden Falles... wie zumindest die Verteidigung behauptet... l�sst sich die Anklage lapidar zusammenfassen.

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): (laut) Ha!

 

STAATSANWALT: Euer Ehren, ich bitte darum, den Angeklagten darauf hinzuweisen, dass Kommentare jedweder Art zu unterlassen sind, bis die Staatsanwaltschaft ihr Pl�doyer abgeschlossen hat.

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Mein Ha war kein Kommentar.

 

STAATSANWALT: Sondern, wenn ich fragen darf?

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Eine Meinungs�u�erung.

 

STAATSANWALT: Verstehe. In diesem Fall darf ich meine Bitte anders formulieren und das hohe Gericht ersuchen, Unterbrechungen jedweder Art zu untersagen. (Absch�tziges Schulterzucken des Angeklagten) Um fortzufahren. Zwei M�nner sterben im Abstand von 21 Minuten. Beide sind Nichtraucher. Cholesterinspiegel unter 180... laut letzter �rztlicher Untersuchung. Keine besonderen gesundheitlichen Probleme. Der eine 47 Jahre alt, der andere 54. Wie hoch ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass zwei offenbar gesunde M�nner mittleren Alters nur wenige Minuten nacheinander in ein und demselben Raum an einer Embolie sterben? In den Vereinigten Staaten insgesamt vielleicht eins zu zehn Millionen oder eins zu einer Million? Wer wei�? Oder in diesem Bundesstaat mit seinen nur sechs Millionen Einwohnern? Eins zu 100 000? Ich wei� es nicht und ich werde auch keinen Statistiker zu Rate ziehen, denn wir haben es weder mit dem ganzen Land noch lediglich mit diesem Bundesstaat zu tun. Hier geht es um zwei M�nner, beide Professoren an der gleichen Hochschule... die beide etwa zwei Stunden vor ihrem Tod Champagner getrunken haben. Aber nicht blo� irgendeinen Champagner. Weder Dom Perignon noch Veuve Cliquot... schlie�lich handelt es sich um eine Universit�t und nicht um einen Bankiersclub. Es war auch kein billiger Sekt aus Kalifornien, denn bekanntlich f�llt man nicht tot um, wenn man solchen Champagner oder Sekt trinkt, und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie sonst l�ngst nicht mehr im Handel w�ren. Nein... diese beiden M�nner tranken Champagner aus zwei unetikettierten Flaschen. Wie hoch ist wohl die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es kein Unfall war? Ich w�rde sagen, eins zu eins... allerh�chstens eins zu zwei. (Kurze Pause) Nat�rlich wurden die Reste in besagten Flaschen von einem Toxikologen analysiert und die beiden Leichen von einem Pathologen sorgf�ltig obduziert. Das Ergebnis? Nichts! Gar nichts... au�er dass die Todesursache in beiden F�llen eine Embolie war. Also zur�ck zum Toxikologen. Warum hat er nichts in den Flaschen gefunden? Ich meine, weder Gift noch etwas auch nur entfernt �hnliches? Und warum hat Dr. Kroy -

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): (f�llt ihm ins Wort) Croix, Euer Ehren! Ich lasse nicht zu, dass mein Name verhunzt wird.

 

STAATSANWALT: (abf�llig) Kroy, Croix... wie auch immer. Warum wird dieser Mann des zweifachen Mordes beschuldigt? Weil Dr. Kroy -

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Croix! (Korrekte franz�sische Aussprache)

 

STAATSANWALT: Weil Dr. Croix (schlechte franz�sische Aussprache) ein Fachmann f�r Blasen ist... zun�chst f�r Bierbl�schen, sich dann aber auf Champagner konzentrierte. Auf die Bildung, Form, Geschwindigkeit und Ausdehnung von Blasen... Ich belasse es dabei, obwohl ich mit Begriffen wie Turbothermodynamik fortfahren k�nnte -

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Oder Turbokinetik!

 

STAATSANWALT: Euer Ehren! Darf ich abermals darum bitten -

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Das war keine Unterbrechung! (Grinst) Ich wollte nur behilflich sein.

 

STAATSANWALT: Falls ich Ihre Hilfe ben�tige, werde ich es Sie wissen

lassen! (Kurze Pause) Wie ich bereits darlegte, waren die unetikettierten Flaschen mit dem Champagner, der die Professoren Aspinall und Sehlig t�tete, nicht leer... beide waren noch fast halb voll. Leider wurde die verbliebene Fl�ssigkeit jedoch erst drei Tage nach dem Tod der beiden M�nner analysiert, und da die Flaschen unverkorkt herumstanden, war ihr Inhalt absolut schal... so schal, dass man nicht mehr von Champagner sprechen konnte, sondern nur noch von einer harmlosen Fl�ssigkeit, die weniger als 12 Prozent Alkohol enthielt, C2H5OH, wie der Chemiker sagt.

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Bravo! (Hebt beg�tigend beide H�nde hoch) Verzeihung, ich wollte damit nur meine Bewunderung f�r Ihr gro�es chemisches Wissen zum Ausdruck bringen.

 

STAATSANWALT: In anderen Worten: Nichts von dem, was sich noch in den Flaschen befand, h�tte zwei offenbar gesunde M�nner t�ten k�nnen, nachdem sie zwei Stunden davor von diesem Schaumwein getrunken hatten. Aber irgendetwas hat diese M�nner get�tet... etwas, das sich in den Flaschen befand, als sie entkorkt wurden, das aber zwei Tage sp�ter verschwunden war... sich in Luft aufgel�st hatte. Meine Damen und Herren Geschworenen, ich muss nicht n�her erl�utern, was in dieser Zeitspanne verschwunden war, sondern m�chte nur daran erinnern, dass Dr. Kroy Champagnerbl�schen bekanntlich als "Killerblumen" bezeichnet hat. Ich schlage vor, sie in "Mordblumen" umzubenennen. Und nun zu Dr. Kroys Motiv...

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Jetzt reicht's! Ich hei�e Jean de la Croix... Jean (franz�sisch ausgesprochen), nicht Jean (amerikanisch ausgesprochen), denn ich bin keine Frau. Und de la Croix... nicht Kroy. Croix... das franz�sische Wort f�r Kreuz. Im Sinne von ans Kreuz geschlagen werden oder ein Kreuz tragen... beides Dinge, die ich in diesem j�mmerlichen, unkollegialen drittklassigen Fachbereich erlebt und �berlebt habe! Zumindest bis jetzt. Aber aufs Kreuz lasse ich mich nicht legen... schon gar nicht von jemandem, der mich st�ndig Kroy nennt und meinen Namen maltr�tiert, als w�rde Croix auf "oj" enden.

 

STAATSANWALT: Oi?

 

CROIX (vormals Jerzy Krzyz): Ja, oj... wie in oje!

 

ENDE DER ERSTEN SZENE


ZWEITE SZENE. B�ro des Leiters des Fachbereichs Chemie, Leo Bramble, der an seinem Schreibtisch sitzt. Das darauf herrschende Durcheinander aus Computer, Papieren, B�chern usw. l�sst eine gewisse Desorganisiertheit erkennen. Au�erdem steht dort ein Becher (offensichtlich aus dem Labor) mit verwelkten Blumen. Jerzy Krzyz alias Jean de la Croix st�rmt, ohne anzuklopfen, in das B�ro, in der einen Hand eine Gingerale-Flasche, in der anderen mehrere gro�e Fotos.

 

LEO: Was soll das?

 

JERZY: Ich muss Sie unbedingt sprechen.

 

LEO: Haben Sie noch nie etwas von Anklopfen geh�rt?

 

JERZY: H�ren Sie -

 

LEO: Erst h�ren Sie zu. Das ist doch kein Benehmen. Haben Sie keine Manieren? Ich bin �berzeugt, dass man auch in Polen anklopft.

 

JERZY: Tut mir leid, aber das ist einfach phantastisch.

 

LEO: Was ist phantastisch?

 

JERZY: Das werden Sie gleich sehen, aber zuerst das Gingerale.

 

Stellt die Gingerale-Flasche auf den Schreibtisch.

 

Haben Sie ein Glas?

 

LEO: Nein. Ich habe so viel zu tun, dass ich gar nicht zum Trinken komme.

 

Jerzy blickt sich um, sieht den Becher mit den verwelkten Blumen. Er nimmt sie, wirft sie in den Papierkorb und st�rmt hinaus mit den Worten:

 

JERZY: Bin gleich wieder da.

 

LEO wirft die H�nde in die Luft oder sch�ttelt den Kopf und macht sich wieder an die Arbeit. Kurz darauf st�rmt Jerzy mit dem sauberen Becher herein und stellt ihn auf den Schreibtisch.

 

JERZY: So... der Beh�lter muss n�mlich sauber sein. Das ist absolut entscheidend bei dem, was ich Ihnen zeigen m�chte. (�ffnet die Flasche und gie�t Gingerale in den Becher, woraufhin eine geringe Menge Bl�schen zu sehen ist.) Probieren Sie... das ist ganz normales Gingerale mit ganz normalen Bl�schen.

 

LEO: Ich m�chte nichts trinken. Und w�rden Sie jetzt bitte gehen.

 

JERZY: Noch nicht. (Zieht einen Salzstreuer aus der Tasche, schraubt ihn auf und sch�ttet eine ordentliche Portion Salz in das Gingerale, das daraufhin heftig, fast explosionsartig zu sch�umen beginnt, sodass der Becher �berl�uft und der Inhalt sich auf den Schreibtisch und einige Papiere ergie�t.)

 

LEO: (springt auf) Sind Sie wahnsinnig? Nun sehen Sie sich diese Sauerei an! (Zieht die Schreibtischschublade auf, holt eine Packung Kleenex heraus und beginnt die Fl�ssigkeit aufzuwischen, wobei er die nassen Kleenex samt einigen nassen Unterlagen in den Papierkorb wirft). Verschwinden Sie!

 

JERZY: Tut mir leid, ich h�tte den Becher nicht so voll machen d�rfen. (Greift nach der Kleenexpackung, um beim Aufwischen zu helfen.) Ich wollte nur demonstrieren, dass die Bl�schenbildung durch Impfen gef�rdert ist.

 

Wirft einige Fotos auf den Schreibtisch, die hinten auf die Wand projiziert werden sollten.

 

Was sehen Sie hier? (Deutet auf das erste Foto)

LEO: (nachdem er es kurz betrachtet hat) Blumen?

 

JERZY: Ja... Blumen. Aber was f�r Blumen?

 

LEO: Verdammt nochmal, Jerry -

 

JERZY: Ich hei�e Jean! Nicht Jerry! Sie wissen ganz genau, dass ich meinen Namen ge�ndert habe und jetzt Jean de la Croix hei�e. Und nicht mehr Jerzy Krzyz, und schon gar nicht Jerry Krzyz.

 

LEO: Jean... Jerry... Mein Fachbereich ist die Chemie... nicht die Botanik. Ich stecke bis �ber die Ohren in Verwaltungskram. Und jetzt das da (deutet auf die Unterlagen auf seinem Schreibtisch). Sie st�rmen hier unangemeldet herein, setzen meinen Schreibtisch unter Wasser und erwarten dann, dass ich mir Fotos von Ihren Blumen anschaue. Jerry... ich mein Jean... verschwinden Sie endlich!

 

JERZY: Warten Sie! Das sind keine gew�hnlichen Blumen.

 

LEO: Raus!

 

JERZY: Das sind Blumen, die noch kein Mensch gesehen hat.

 

LEO: Raus, habe ich gesagt.

 

JERZY: Blumen, die ich mit einer speziellen Hochgeschwindigkeitskamera aufgenommen habe. Chemische Blumen... keine gew�hnlichen -

 

LEO: Was meinen Sie mit "chemische Blumen"?

 

JERZY: Das sind Aufnahmen von Bl�schen in einem Glas Champagner. Auf dem Foto sehen Sie, wie das im Zentrum befindliche Bl�schen platzt, was umliegende Bl�schen veranlasst, in weniger als 10 Mikrosekunden diese chemischen Blumen hervorzubringen! Und nun schauen sie sich diese Nahaufnahme an,

 

bei der ich genau den Moment erwischt habe, in dem durch das Platzen eines Bl�schens ein Loch entsteht!

 

LEO: (der Verzweiflung nahe) Ich sehe das Loch. Aber jetzt, Jerry, (deutet auf seinen Schreibtisch) muss ich wirklich -

 

JERZY: Nur noch eines. Denn hier sehen Sie,

 

wie dieses mikroskopisch kleine Loch in sich zusammenf�llt und einen

winzigen Fl�ssigkeitsstrahl �ber die Oberfl�che hinaus schleudert. Das hat noch nie ein Mensch gesehen, Leo, und kein Mensch wird das je vergessen, sondern jedes Mal daran denken, wenn er Champagner trinkt. Ich nenne diese Blumen �brigens "Killerblumen"... aber mehr dazu sp�ter.

 

LEO: Killerblumen? H�ren Sie, ich gebe ja zu, dass das nicht uninteressant ist, aber ich muss -

 

JERZY: Bitte, nur noch eine Minute. Lassen Sie mich ganz vorne anfangen. Jedes kohlens�urehaltige Getr�nk - zum Beispiel Champagner - ist leicht �bers�ttigt mit gel�sten Kohlendioxidmolek�len. Die Bl�schen - die wir sehen und schmecken - kommen nicht einfach aus dem Nichts. Die Kohlendioxidmolek�le m�ssen erst zusammenkommen und sich einen Weg durch die Fl�ssigkeit bahnen, bevor sie als Bl�schen sichtbar werden. Zur F�rderung der Bl�schenbildung braucht es jedoch eine Keimbildung, und das habe ich Ihnen gerade demonstriert, als ich Salz in das Gingerale gesch�ttet habe.

 

LEO: Sie vergeuden nur meine Zeit. Oder wollen Sie etwa behaupten, dass man Salz in den Champagner sch�tten muss, damit er sch�umt?

 

JERZY: Nein, ich will damit nur sagen, dass es beim Champagner haupts�chlich an den Mikrozellulosefasern an den W�nden des Glases liegt.

 

LEO: Was f�r Fasern?

 

JERZY: Fasern an der Wand des Glases, die von elektrostatischen Kr�ften dort festgehalten werden, die entstehen, wenn man ein Champagnerglas mit einem Geschirrtuch ausreibt.

 

LEO: (lacht laut) Sie meinen, dass es nur bei schmutzigen Gl�sern funktioniert?

 

JERZY: Kommt darauf an, was Sie unter "schmutzig" verstehen. Ich spreche hier von mikroskopisch kleinen Schmutzpartikeln.

 

LEO: Und wenn man Champagner in ein absolut sauberes Glas gie�t, dann entstehen keine Bl�schen?

 

JERZY: Richtig... es sei denn, man kratzt an der glatten Oberfl�che, sodass raue Stellen entstehen. Dann beginnen sich sofort Bl�schen zu bilden. Aber eines der ungel�sten Probleme bei kohlens�urehaltigen Getr�nken ist die Blasenrate. Das h�ngt mit der wesentlich schwierigeren Frage der Komplexit�t in chemischen Prozessen zusammen. Ich habe mich auf die durch Fasern initiierte Blasenbildung konzentriert und (wird vor Erregung lauter) habe das nun mathematisch nachgewiesen,

 

Schreibt rasch die folgende Gleichung, die hinten auf die Wand projiziert wird, und spricht dann sehr schnell, so dass er fast nicht zu verstehen ist.

wobei f die Frequenz der Blasenbildung durch eine einzige solche Faser ist, T die Zeit, die der winzige Lufteinschluss ben�tigt, um gr��er zu werden -

 

LEO: H�ren Sie auf!

 

JERZY: Ich bin noch nicht fertig. Ich muss noch erkl�ren, wof�r z0 und zf stehen -

 

LEO: Kein Bedarf... ich komme ohnehin schon nicht mehr mit. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.

 

JERZY: Das dachte ich mir.

 

LEO: Besserwisser. (Kurze Pause)

 

JERZY: Mehr f�llt Ihnen dazu nicht ein? Bl�schen sind nicht einfach nur Bl�schen. Bei ihrer Erforschung geht es um Mathematik! (Kurze Pause) Zum Beispiel: Wie komprimiert man Blasen in einem begrenzten Raum? Wenn man sich damit besch�ftigt, hat man es sofort mit Fraktalen zu tun. (Kurze Pause) Oder mit Teilchenphysik... bis hin zum Quantenschaum.

 

LEO: H�ren Sie, entweder ist das alles Hokuspokus oder ich bin schlicht und einfach begriffsstutzig.

 

JERZY: Vermutlich letzteres. Denken Sie mal an die physikalischen Aspekte eines tropfenden Wasserhahns.

 

LEO: Um Himmels willen! Da gen�gen doch einfache mechanische Fertigkeiten: fest zudrehen, dann tropft er nicht mehr.

 

JERZY: Ich spreche nicht davon, wie man verhindert, dass ein Wasserhahn tropft. Ich spreche davon, wie der Vorgang zu erkl�ren ist... Tropfen f�r Tropfen. Das ist alles andere als belanglos.

 

LEO: Sagt wer?

 

JERZY: Das sagen viele neugierige Menschen, zum Beispiel Chemieingenieure, die wissen wollen, wann und wie sich durch einen Wasserhahn flie�endes Wasser in tropfende Bl�schen verwandelt und umgekehrt.

 

LEO: Schluss jetzt mit Bl�schen. Ich habe einen Fachbereich zu leiten. Wenn Sie dar�ber reden wollen, dann lassen Sie sich von Steffy einen Termin geben.

 

JERZY: K�nnen wir dann auch �ber meine Festanstellung sprechen? Die h�ngt n�mlich damit zusammen. Deshalb bin ich hergekommen.

 

LEO: Wir k�nnen gerne dar�ber reden, aber ich wei� nicht, ob da etwas zu machen ist.

 

ENDE DER ZWEITEN SZENE